Kühe am Strand. Wo findet man so etwas? In Nordirland!
EIN REISEBERICHT

Michael Dimmer
Michael Dimmer ist seit Anfang 2022 für TravelSecure im Marketing tätig und liebt es zu Reisen.Dieses Jahr hat es Ihn nach New York, Nordirland und London verschlagen.
Die Bildrechte der im Blogbeitrag verwendeten Bilder liegen bei Michael Dimmer.

Steile Klippen, lange Strände, alte Burgruinen, endlose grüne Wiesen mit grasenden Schafen und die berühmte irische Gastfreundschaft. In Nordirland erwartet euch die perfekte Mischung aus Natur und Kultur. Um euch bei der Planung eures Urlaubs zu helfen, findet ihr im folgenden Blogbeitrag meine Urlaubserfahrungen in Irland, gepaart mit wertvollen Tipps, die ich euch gerne geben möchte.
Unterwegs in Nordirland
Nordirland ist nicht gleich Irland
Nordirland ist, wie der Name schon sagt, der nördliche Teil der irischen Insel. Allerdings gehört Nordirland nicht zur Republik Irland, die Mitglied der EU ist und den Euro als Währung hat, sondern zum Vereinigten Königreich. Entsprechend ist das Zahlungsmittel in Nordirland das Britische Pfund (GBP) und nicht der Euro. Grundsätzlich ist jedoch anzumerken, dass ich während meiner fünftägigen Reise durch Nordirland nicht mit Bargeld in Berührung gekommen bin. Ich konnte alles (Parkscheine, Eintrittsgelder, Bier im Pub usw.) mit Karte bezahlen (sowohl Debit- als auch Kreditkarten haben problemlos funktioniert). Die Landessprache ist Englisch, auch wenn der (nord-)irische Dialekt etwas gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch gab es nie Sprachbarrieren, zumal die Iren äußerst hilfsbereit und gastfreundlich sind und im Zweifelsfall gerne alles noch einmal erklären.
Wie kommt man eigentlich nach Nordirland?
Grundsätzlich hat Belfast, die Hauptstadt des Landes, einen eigenen Flughafen. Außerdem gibt es mehrere kleinere Flughäfen. Zum Zeitpunkt meiner Reise (Ende September / Anfang Oktober 2022) gab es jedoch keinen Direktflug von Deutschland nach Nordirland. Dementsprechend wäre ein Gabelflug, meist über England, notwendig gewesen. Es gibt jedoch eine einfachere, billigere und auch schnellere Methode: Der Flughafen Dublin. Dublin hat einen großen internationalen Flughafen, der von vielen deutschen Flughäfen sehr regelmäßig angeflogen wird. Durch die dort ansässige weltbekannte Low-Cost-Airline sind die Flüge auch vergleichsweise günstig. Die Flugdauer sollte je nach Abflugort in Deutschland etwa 2 Stunden betragen.
Übergepäck, mehr Beinfreiheit etc. - das sind Fragen, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich bin nicht so kritisch, was den Flug selbst angeht und bin daher mit dem Standardsitz zufrieden. Beim Gepäck sollte man bedenken, dass man, wenn man einen großen Koffer aufgibt, auch an der Gepäckausgabe warten muss, während man, wenn man nur mit Handgepäck reist, direkt weiterfliegen kann.
Offiziell benötigt ihr für die Einreise nach Nordirland einen gültigen Reisepass. Wir brauchten jedoch keinen, als wir die Grenze von Irland nach Nordirland überquerten. Meiner Meinung nach liegt das vor allem daran, dass es keine sichtbare Grenze gibt. Irgendwann bemerkten wir, dass die Straßenschilder etwas anderes aussahen, und wir stellten fest, dass wir bereits 15 Kilometer über der Grenze waren.
Fortbewegung in Nordirland
Vor Ort ist ein Mietwagen unverzichtbar, um sich fortzubewegen. Alle international bekannten Autovermietungen sind direkt am Flughafen Dublin zu finden und können bequem im Voraus über das Internet gebucht werden. Alle Unternehmen haben einen kleinen Schalter im Ankunftsterminal, direkt hinter dem Ausgang nach der Gepäckausgabe. Man meldet sich dort und nach einer kurzen Einführung ist man auch schon unterwegs.
Vom Schalter aus geht man dann durch eine Tür nach draußen, wo die Shuttlebusse der Unternehmen warten, um einen zur Abholstelle der Mietwagen zu bringen. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten, die Schlüssel werden an Ort und Stelle ausgehändigt, und nach einer kurzen Überprüfung auf eventuelle Vorschäden kann man losfahren.
Ein paar Worte zum Linksverkehr
Auf der gesamten irischen Insel herrscht Linksverkehr. Dementsprechend befindet sich der Fahrersitz auf der rechten Seite. Das bedeutet nicht nur, dass man beim Abbiegen usw. anders denken muss, sondern auch, dass man mit der linken Hand schalten muss (es sei denn, man hat ein Automatikfahrzeug). Ich habe mich aus Kostengründen für ein Auto mit Schaltgetriebe entschieden. Normalerweise fahre ich einen Automatikwagen.
In einem fremden Land zu navigieren, auf der falschen Seite zu fahren, auf der falschen Seite zu sitzen und auf der falschen Seite die Gänge zu wechseln… Das alles ist am Anfang sehr ungewohnt und auch ein bisschen anstrengend. Deshalb würde ich bei einem erneuten Besuch ein Auto mit Automatikgetriebe nehmen und dies jedem empfehlen.
Die Straßen in Irland
Ich dachte immer, wir hätten (teilweise) schlechte Straßen in Deutschland. Die Straßen in Nordirland sind größtenteils in einem schrecklichen Zustand. Außerdem sind sie sehr eng, vor allem an der Küste und in den Städten. Ich empfehle daher, ein kleineres Auto zu mieten, was das Fahren, aber auch das Parken erleichtert.
Zusammenfassend möchte ich aber Entwarnung geben: An den Linksverkehr gewöhnt man sich sehr schnell. Der Verkehr ist generell viel entspannter als in Deutschland. Das liegt an dem allgemein geringeren Verkehrsaufkommen, aber auch an den Einheimischen. Insgesamt sind wir auf unserer Reise etwa 1.000 Kilometer gefahren.

Sicherheit
Die Iren sind sehr freundlich und hilfsbereit. Mehr als ein paar Mal wurde uns freundlicherweise Hilfe angeboten, wenn wir mit Fragezeichen im Gesicht an einer Straßenecke standen. Zu keinem Zeitpunkt der Reise fühlten wir uns in irgendeiner Weise unsicher oder unbehaglich. Ich würde daher sagen, dass Nordirland ein sehr sicheres Reiseland ist, selbst für europäische Verhältnisse.
Einige erinnern sich vielleicht an den Geschichtsunterricht in der Schule über die blutigen Konflikte in Nordirland aufgrund religiöser Auseinandersetzungen und terroristischer Anschläge der IRA. Unabhängig davon, wie die aktuelle Situation hier aussieht, bekommt man als Außenstehender nichts davon mit.
Preise
Grundsätzlich hat Nordirland westeuropäische Preise und kann daher nicht als besonders günstiges Reiseziel bezeichnet werden. Das hängt allerdings auch ein wenig davon ab, wie das Pfund zum Zeitpunkt der Reise gegenüber dem Euro steht. Der Preis für Benzin war zum Zeitpunkt unserer Reise einige Cent günstiger als bei uns.
Essen und Trinken
Nordirland ist etwas teurer als Deutschland, wenn es um Essen und Trinken geht. Wir haben in unserer Unterkunft immer nach Tipps gefragt, wo man gut essen kann. In den kleineren Orten gibt es meist ein paar sehr nette Pubs, in denen man essen und trinken kann. Im Gegensatz zu dem kulinarischen Ruf, den Großbritannien hat, war das Essen immer sehr gut.
Neben Guinness bieten die Pubs eine gute Auswahl an lokalen und internationalen Bieren. Außerdem gibt es eine beeindruckende Auswahl an Gins und Whiskeys.
Hier ein paar Empfehlungen von Orten an denen wir selbst waren:
- The Smugglers Inn in der Nähe von Bushmills. Sehr leckeres Restaurant mit fairem Preis-/ Leistungsverhältnis.
- Olderfleet Bar & Lounge in Larne . Schönes pubähnliches Restaurant mit guten Gerichten und gutem Service.
- Für ein Feierabendbier (oder mehr): The Tap Room in Newcastle . Netter kleiner Pub, bei unserem Besuch gab es Livemusik. Sehr gute Auswahl an Getränken.
Unterkunft
Die Preise für eine Unterkunft hängen natürlich von vielen Faktoren ab. Wann reise ich? Wie lange im Voraus buche ich? Wie hoch sind meine Erwartungen?
Ich würde sagen, dass man ein gutes B&B (Doppelzimmer mit Frühstück) für eine Nacht für 100 € bekommen kann. Wir haben hauptsächlich im Internet (booking.com, airbnb usw.) und auf Google Maps nach Unterkünften gesucht, aber man sollte auch vor Ort die Augen offen halten.
Tipp: Wenn man im Internet oder auf Ihrer Route eine Unterkunft sieht, die im Moment nicht vermietet zu sein scheint, einfach vorbeifahren oder anrufen. Die Iren sind sehr hilfsbereit und können im Zweifel eine gute Alternative nennen.
Folgende Unterkünfte kann ich aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen:
- Serendipity House B&B. Großartiges B&B in Derry. Zimmer sind neu renoviert, sehr nette Gastgeber und ein tolles und reichhaltiges Frühstück. Hier kann man auch gut zu Abendessen oder ein Feierabendbier genießen. Das B&B hat einen Außenbereich und dank seiner Hanglage einen tollen Blick über die Stadt.
- Derrin Guest House in Larne . Die Zimmer dieses wunderschönen kleinen B&B sind etwas in die Jahre gekommen, dafür ist aber alles sehr sauber und die tollen Gastgeber (ein älteres Ehepaar) kümmern sich sehr liebevoll um Ihre Gäste. Hier erhält man eine Menge Tipps für die weitere Reise und jede Hilfe, die man sich vorstellen kann. Das Frühstück war großartig!
Das Wetter und wie man damit umgeht
Die Temperaturen in Nordirland waren zum Zeitpunkt der Reise ähnlich wie in Deutschland. Allerdings ist es an der Küste sehr windig. Dies solltet ihr bei der Wahl der Kleidung berücksichtigen. Regenfeste Kleidung sollte immer getragen werden. Das Schuhwerk ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Kleidungsstücke. Ihr solltet Schuhe wählen, die wasserdicht sind und mit denen ihr problemlos einige Kilometer an der Küste entlanglaufen könnt.
In Nordirland hat es während unserer Reise nur einmal für mehrere Stunden stark geregnet. Trotzdem gibt es immer wieder kurze Regenschauer. Hier kommt mein Tipp ins Spiel: eine App mit Regenradar. Wir haben immer auf dem Regenradar nachgesehen, wie das Wetter in den nächsten Stunden sein wird. Wenn ein größerer Regenschauer im Anmarsch war, sind wir einfach ein Stück weitergefahren und dann je nach Lust und Laune wieder zurück. Das mobile Internet funktionierte immer einwandfrei, auch in den kleineren Orten an der Küste, und ist meist im klassischen EU-Roaming enthalten. Aber bitte noch einmal beim Mobilfunkanbieter nachfragen.
Unsere Reiseroute

Wir hatten 5 Tage Zeit für unsere Tour und ich denke, man kann Nordirland in dieser Zeit problemlos bereisen, obwohl mehr Zeit sicher nicht schaden würde. Wenn man weniger Zeit hat, würde ich mich auf die Küstenstraße zwischen Belfast und Derry beschränken, die in meinen Augen der schönste Teil des Landes ist.
Unser Hinflug war früh am Morgen und der Rückflug in der Nacht, so dass wir 5 volle Tage zur Verfügung hatten. Nordirland ist kein Land, das man als klassische Städtereise oder Strandurlaub mit Hotel sieht. Faszinierend sind hier die Natur und die Küsten, dementsprechend ist es notwendig, sich ständig mit dem Auto fortzubewegen und auch auf die eine oder andere längere Wanderung vorbereitet zu sein. Die meisten der besuchten Sehenswürdigkeiten waren kostenlos und es gibt meist genügend kostenlose Parkplätze direkt an den interessanten Orten. Im Folgenden werde ich versuchen, einige Hinweise zu geben, was sich lohnt und was nicht. Bei allen Besuchen waren wir immer auf offiziellen und gut befestigten Wegen unterwegs, die man bedenkenlos begehen kann.
Tag 1 Ankunft am Flughafen Dublin nach Newcastle (NI)
Ankunft am Flughafen, Abholung des Gepäcks, Übernahme des Mietwagens und los geht's. Unser Ziel für die erste Nacht ist Newcastle. Eine kleine Stadt an der Küste. Die Strecke beträgt ca. 130 km und führt uns von Dundalk entlang der Küste nach Newcastle. Die Strecke ist sehr schön und man kann immer wieder kurze Stopps am Strand oder in einem der kleinen Küstendörfer einlegen. Newcastle selbst ist eine schöne Küstenstadt am Rande der Mourne Mountains. Man kann am Strand entlang spazieren und hat gleichzeitig einen Blick auf die Berge und den höchsten Berg Nordirlands, den Slieve Donard, ein wirklich fantastischer Anblick.


Tag 2 Newcastle - Strangford - Belfast
Unser nächster Halt ist nicht weit von Newcastle entfernt, der Tollymore Forest Park . Ein malerischer Park mit einem verträumten Fluss und alten Steinbrücken, perfekt für einen kurzen Spaziergang. Analog zu unserem nächsten Ziel wurden hier verschiedene Szenen aus Game of Thrones gedreht.
Von dort aus ging es weiter zur Inch Abbey in der Nähe von Downpatrick. Inch Abbey ist eine alte Klosterruine und diente ebenfalls als Drehort für GoT.
Danach ging es weiter nach Strangford , genauer gesagt zum National Trust - Castle Ward. Dies ist der ursprüngliche Drehort von Winterfell, dem Sitz des Hauses Stark aus Game of Thrones. Es gibt noch weitere Drehorte in der Gegend, wie zum Beispiel die Zwillingstürme des Hauses Frey. Auf unserer Reise erschien uns Nordirland bis zu diesem Zeitpunkt touristisch eher zurückhaltend erschlossen, was sich nun komplett geändert hat. Dementsprechend wurden wir aufgefordert, einen Eintrittspreis von fast 20 Euro zu zahlen (2 Personen inklusive Auto, nur um auf dem Gelände parken und sich frei bewegen zu können).
Ich bin selbst ein großer Game of Thrones-Fan, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich den Besuch empfehlen kann. Game of Thrones wurde größtenteils in Nordirland gedreht. Dementsprechend finden wir auf unserer weiteren Reise durch das Land viele tolle Orte, die auch frei zugänglich sind. Es gibt kaum einen Vergleich zwischen Winterfell in der Serie und Winterfell am Drehort. In Verbindung mit dem hohen Preis bin ich daher unschlüssig, ob es wirklich notwendig ist, es zu sehen.
Was passiert nach Castle Ward? Wir sind quer durchs Land nach Belfast gefahren. Die Einheimischen rieten uns, die Fähre von Strangford nach Portaferry zu nehmen und dann weiter entlang der Küste bis nach Belfast zu fahren. Der einzige Grund, warum wir dies nicht taten, war, dass wir befürchteten, am Ende der Reise nicht genug Zeit zu haben, denn die Nordküste Nordirlands ist der beeindruckendste Teil des Landes. Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wir weiter an der Küste entlanggefahren.
Belfast ist in meinen Augen keine Stadt, die sich für eine ausgedehnte Städtereise eignet; dafür ist die Stadt ehrlich gesagt nicht schön genug. Wir sind zunächst in die Innenstadt gefahren, haben in der Tiefgarage eines Einkaufszentrums geparkt und uns dann in der Innenstadt umgesehen. Das Rathaus von Belfast muss man gesehen haben. Da Belfast direkt am Meer liegt, würde ich auch einen kurzen Blick auf den Hafen werfen. Es gibt noch weitere Sehenswürdigkeiten, die man je nach Zeit und Laune besuchen kann, zum Beispiel die Kathedrale.

Anschließend haben wir uns das Titanic Belfast Museum angesehen. Ein absolutes Highlight auf unserer Route. Das Museum befindet sich an der Stelle, an der die Titanic gebaut wurde und dann von Belfast aus ihre Reise nach Amerika antrat. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen der Bau der Titanic, ihr Auslaufen und die darauffolgende Tragödie. Die Ausstellung ist sehr empfehlenswert. Wir haben hier einige sehr unterhaltsame Stunden verbracht.
Eine Sehenswürdigkeit, für die wir keine Zeit hatten, ist das alte Gefängnis "Crumlin Road Gaol" . Es wurde uns mehrfach empfohlen, es zu besuchen, aber leider haben wir es nicht geschafft. In diesem Zusammenhang mein Tipp: Erkundigt euch immer im Voraus (am besten mehrere Tage), an welchen Tagen und zu welchen Zeiten die Sehenswürdigkeiten geöffnet sind.
Tag 3 Belfast - Carrickfergus – Larne – The Dark Hedges – Bushmills



Ab Tag 3 folgen wir der Causeway Coastal Route . Diese Straße beginnt im Norden von Belfast und führt nach Derry. Diese Route ist das "must do" in Nordirland und ist vollgepackt mit Highlights. Die Route bietet zu viele Höhepunkte, um sie hier alle aufzulisten, aber dennoch möchte ich ein paar Highlights nennen.
Von Belfast aus besuchten wir zunächst Carrickfergus und dann Larne . In Carrickfergus gibt es eine sehr schöne und gut erhaltene alte Festung direkt am Meer. Normalerweise würden wir von Larne aus der Küstenstraße folgen. Leider war für diesem Tages starker Regen vorhergesagt, so dass wir unsere Route ändern mussten.
Wir fuhren dann weiter zu "The Dark Hedges" . Meiner Meinung nach ist "The Dark Hedges" ein absolutes Muss, auch für Leute, die sich nicht für Game of Thrones interessieren. Es handelt sich um eine Allee, die auf beiden Seiten mit majestätischen Buchen bewachsen ist. Dieser Ort ist als Drehort für die Kingsroad in Games of Thrones berühmt geworden.
Von hier aus machten wir uns auf den Weg nach Bushmills . Die Stadt ist berühmt für die Old Bushmills Distillery, die älteste lizenzierte Whiskey-Destillerie der Welt. Vor Ort sahen wir uns um und nahmen an einer Führung teil. Die Führung dauert etwa eine Stunde und kostet 15 GBP. Darin enthalten ist ein Whiskey am Ende der Führung in der hauseigenen, sehr stilvollen Bar. In meinen Augen ein absolutes Muss, auch wenn man (wie ich) Whiskey nicht wirklich mag. Für die Destillerie sollte man gut 2 Stunden einplanen. Die Tickets müssen im Voraus online gekauft werden.
Tag 4 Bellycastle – Billintoy – Dunseverick – Causeway Head – Portrush






Unser erstes Ziel an Tag 4 war nun Fair Head . Auf dem Weg zum Fair Head werden die Straßen immer schmaler und irgendwann geht es nicht mehr weiter. Also stellten wir das Auto ab (am Ende der Straße gibt es einen Parkplatz für Wanderer) und begannen zu laufen. Grüne Wiesen führen an den Rand der Klippen und Abhänge, und man hat einen wunderbaren Blick auf das Meer und Rathlin Island im Norden. Von hier aus kann man kilometerlang auf den Klippen an der Küste entlang wandern und die atemberaubende Aussicht genießen. Ab und zu trifft man auch auf grasende Schafe.
Zurück auf der Causeway Coastal Road führt unsere Route zunächst in das kleine Städtchen Ballycastle und dann weiter zum Kinbane Castle . Um zum Kinbane Castle zu gelangen, muss man vom Parkplatz aus einer langen Treppe hinunter zur Küste laufen, aber die Mühe lohnt sich. Unten angekommen, findet ihr die historische Burgruine auf einer langen, ins Meer ragenden Klippe, eingebettet in die malerische Landschaft Nordirlands. Als Nächstes halten wir kurz am Portaneevy Car Park & Viewpoint, wie der Name schon sagt, einem Parkplatz, der aufgrund seiner Lage wunderschöne Ausblicke auf die Küste und das Meer bietet.
Unser nächster Halt, Carrick-a-Rede , ist selbst eine kleine Insel an der Küste. Vom Parkplatz zur Insel muss man zunächst einen etwa 20-minütigen Spaziergang unternehmen, bis man eine (sichere) Hängebrücke erreicht, die das Festland mit der Insel verbindet. Der Zugang ist zwar kostenpflichtig, aber dennoch ein Muss (Öffnungszeiten im Voraus prüfen!). Von Carrick-a-Rede aus habt ihr einen herrlichen Blick, auch auf die nahe gelegene Sheep Island und die steilen Klippen entlang der Küste.
Weiter geht es auf der Causeway Coastal Road zu dem kleinen Ort Ballintoy Harbour . Der Ort war der Drehort für die Iron Islands (Haus Greyjoy) aus Game of Thrones. Dementsprechend erwarten den Besuchern beeindruckende Felsformationen im Meer. Der Whitepark Bay Beach ist nur wenige Kilometer entfernt. Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar hundert Meter Fußweg bis zum langen Sandstrand. Besonders reizvoll ist hier der fließende Übergang von grünen Wiesen und steilen Steinklippen zu einem flachen und langen Sandstrand. Auf den angrenzenden Weiden grasen zahlreiche Kühe und laufen am Strand herum. Von hier aus kann man auch den Elefantenfelsen erreichen, der seinen Namen aufgrund seines Aussehens erhielt, da er wie ein Elefant aussieht.
Das nächste Highlight auf der Route ist Dunseverick Castle . Es handelt sich um eine alte Burgruine, die majestätisch auf einem Felsen mit einer tiefen Schlucht danebensteht.
National Trust - Giant's Causeway
DIE Sehenswürdigkeit in Nordirland ist das UNESCO-Welterbe Giant's Causeway. Die Stätte ist ein absolutes Muss, und der Eintrittspreis von 13 GPB ist absolut in Ordnung. Der Eingang erfolgt durch das Besucherzentrum, hier gibt es erste Informationstafeln über den Giant's Causeway. Ich würde diesen Teil auslassen und mir einen der kostenlosen Audioguides (auch auf Deutsch erhältlich) schnappen und mich in Richtung Küste begeben. Die Landschaft ist wunderschön und man sollte auf keinen Fall in den bereitstehenden Bus steigen und stattdessen auf der gepflasterten Straße laufen. Leider, und das ist das einzig Negative an diesem Ort, ist es der touristischste Ort in Nordirland. Während wir sonst unsere Ruhe hatten und kaum andere Touristen sahen, werden hier leider viele Menschen mit dem Bus "angekarrt". Das lässt sich leider im ersten Teil des Besuchs nicht vermeiden.


Die Straße führt uns an die Küste, wo wir Zehntausende von gleichmäßig geformten Basaltsäulen finden. Die meisten Säulen haben eine sechseckige Form und sind bis zu 12 Meter hoch. Die meisten Besucher begnügen sich damit, ein Foto von diesem Ort zu machen und dann umzukehren. Aber meiner Meinung nach beginnt hier erst der interessante Teil. Es ist möglich, weiter an der Küste entlangzuwandern und die Klippen auf einem einfachen und gut gepflasterten Weg oder über breite Treppenstufen zu erklimmen und oberhalb der Klippen statt an der Küste zu spazieren. Von oben sind die Felsformationen auf eine ganz andere Weise atemberaubend.
Der nächste Halt auf der Route ist die historische Burgruine Dunluce , wo wir uns auf den Blick von außen beschränkten. Der Eintritt in die Burgruine ist kostenpflichtig und aufgrund der vielen frei zugänglichen Sehenswürdigkeiten haben wir hier auf den Eintritt verzichtet.
Kurze Information zu Tag 4: Eventuell ist es schon aufgefallen, dass der Tag sehr sehr vollgepackt war. Das liegt zum einen daran, dass die genannten Orte sehr nah aneinander liegen und das Wetter an diesem Tag einfach toll war. Je nach eigenem befinden, kann man sich den Tag natürlich auch anders einplanen. Insbesondere für den Giant’s Causeway sollte man sich in meinen Augen mind. 3 Stunden Zeit nehmen.
Tag 5 Derry und Rückreise
Derry ist die zweitgrößte Stadt Nordirlands und kann in meinen Augen aufgrund der überschaubaren Einwohnerzahl von weniger als 100.000 problemlos als Kleinstadt bezeichnet werden. Empfehlenswert ist ein Spaziergang (ca. 1,5 km) auf der historischen Stadtmauer, die komplett begehbar ist. Hier hat man einen guten Überblick über die Stadt und kommt auch an der St. Columb's Cathedral vorbei.
Von Derry ging es dann zurück nach Dublin. Die Strecke beträgt 233 km quer durchs Land und ist in 3 bis 3,5 Stunden leicht zu schaffen. Bei der Rückreise sollte man wie immer rechtzeitig am Flughafen ankommen und entsprechend planen. Auch für die Rückgabe des Mietwagens sollte man etwas mehr Zeit einplanen. Die Abgabe des Mietwagens dauert nur ein paar Minuten, aber man sollte trotzdem eine halbe Stunde mehr einplanen, einschließlich der notwendigen Busfahrt zurück zum Terminal.
Fazit
Nordirland ist ein großartiges Land und ein wunderbarer Ort für eine Reise. Auch wenn das Land für westeuropäische Verhältnisse nicht sehr touristisch ist, empfehle ich einen Besuch in der Nebensaison. Nordirland besticht durch seine malerische Natur und ist daher vor allem für Reisende zu empfehlen, die gerne Zeit in der Natur verbringen, leichte Wanderungen genießen und auch den einen oder anderen Regenschauer gut verkraften können. Leider kann ich eine Reise nicht für Menschen empfehlen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, da sonst viele tolle Orte nicht bewundert werden können.
Für Game of Thrones-Fans ist es ein Bonus, dass viele der wunderschönen Orte auch Drehort für die Serie waren. Dies sollte jedoch nicht der (Haupt-)Grund für die Reise sein. Fairerweise muss man sagen, dass die Schauplätze ein wenig mehr von den tatsächlichen Szenen abweichen, als man vielleicht erwartet. Das heißt, ohne die entsprechenden Bilder vor Ort würde man die Orte oder entsprechende Szenen in der Regel nicht erkennen.
Was würde ich anders machen?
Grundsätzlich bin ich im Nachhinein sehr zufrieden mit der Reise. Anstatt einen Abstecher nach Castle Ward zu machen, würde ich im Nachhinein lieber etwas mehr Zeit auf der Causeway Coastal Route verbringen. Diese Straße von Belfast nach Derry ist voller toller Orte und definitiv der schönste Teil Nordirlands. Außerdem gibt es hier so viele tolle Orte, die man kostenlos besichtigen kann, so dass ich Sehenswürdigkeiten mit Eintrittspreisen größtenteils meiden würde. Ausnahmen wären der Giant's Causeway und Carrick-a-Rede. Wenn ihr euch unsere Route im Detail anseht, werdet ihr feststellen, dass die Reihenfolge der besuchten Orte auf den ersten Blick nicht logisch erscheint. Dies ist auf notwendige Anpassungen während der Reise zurückzuführen (insbesondere Wetter und Öffnungszeiten). Die ideale Route wäre immer entlang der Küstenstraße von Belfast nach Derry.
Was gibt es sonst noch zu sagen?
Was ich hier geschrieben habe, spiegelt meine persönlichen Erfahrungen wider und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Preise und andere Sachverhalte können sich logischerweise im Laufe der Zeit ändern. Ich erhalte keine Entschädigung, Bezahlung oder Vorteile jeglicher Art für die genannten Empfehlungen.
Ich bin leider mit einer leichten Erkältung nach Nordirland gereist, aber die gute Seeluft hat zum Glück schnell dafür gesorgt, dass ich wieder völlig gesund war. Falls doch etwas Größeres passiert, ist es ratsam, eine Reiseversicherungen abzuschließen. Mir ist bewusst, dass dieses Thema eher lästig ist und man sich bei der Reiseplanung nicht unbedingt damit beschäftigen möchte.
Freundinnen und Freunde fragen mich oft: Brauche ich wirklich eine Auslandskrankenversicherung in Europa? Ich habe doch eine gesetzliche Versicherung!
JA, eine Krankenversicherung ist auch im europäischen Ausland sehr wichtig! Die deutsche gesetzliche Krankenkasse zahlt oft nur einen Bruchteil der Behandlungskosten im Ausland. Ich weiß auch, dass viele Menschen mit ihrer Kreditkarte eine kostenlose Auslandskrankenversicherung abgeschlossen haben. Leider haben solche Tarife oft eine hohe Selbstbeteiligung oder andere Obergrenzen. Daher empfehle ich den Abschluss einer zusätzlichen Versicherung.
Ich selbst kann unser hauseigenes Produkt die Jahresreisekarte Komfort empfehlen, bestehend aus Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung, Auslandskrankenversicherung und Reisegepäckversicherung.