Praktikum im Ausland

Es ist kein Geheimnis, dass es für viele Hochschulabsolventen nach dem Studium herausfordernd sein kann, eine Stelle zu finden. Arbeitgeber erwarten oft bereits Berufserfahrung, aber wie soll man diese sammeln, wenn man gerade erst studiert hat? Die Antwort ist einfach: durch ein Praktikum! Wer bereits während des Studiums berufliche Praxis erwirbt und diese sogar mit internationaler Erfahrung kombiniert, kann definitiv bei zukünftigen Arbeitgebern punkten.
Welches Praktikum soll es sein?
Bei einem Auslandspraktikum stehen dir zahlreiche Möglichkeiten offen. Bevor du dich auf die Suche nach einem solchen Praktikum begibst, ist es ratsam, deine Ziele und Präferenzen genauer zu definieren. Hier sind einige Aspekte, die du beachten solltest:
- In welchem Land möchtest du das Auslandspraktikum absolvieren? Sind deine Sprachkenntnisse dafür ausreichend (bei größeren Unternehmen ist meistens Englisch Voraussetzung)?
- Welcher Bereich soll es sein?
- Ist dir Berufserfahrung in einem konkreten Unternehmen oder Berufsfeld wichtiger, oder möchtest du allgemeine Auslandserfahrung sammeln?
- Wie viel Zeit und finanzielle Mittel stehen zur Verfügung?
- Handelt es sich um ein Pflichtpraktikum?
Bei einem freiwilligen Praktikum im Ausland hast du natürlich deutlich mehr Flexibilität. Du kannst deinen Auslandsaufenthalt entspannter planen und individuell gestalten. Den gewünschten Bereich und oft auch die Dauer des Praktikums kannst du selbst bestimmen.
Bei einem Pflichtpraktikum hingegen bist du an die Vorgaben der Studienordnung gebunden. In der Regel gibt es an jeder Fakultät eine Praktikumsbetreuung, die dir Auskunft darüber geben kann, ob das geplante Praktikum den Anforderungen der Studienordnung entspricht. Die Dauer eines Pflichtpraktikums kann von einigen Wochen bis hin zu einem ganzen Praxissemester reichen.
Unabhängig von der Art des Praktikums musst du dich neben der Stellensuche auch eigenständig um weitere Aspekte kümmern, wie zum Beispiel Auslandskrankenversicherung, Visum, Unterkunft und Anreise.
Wo findest du ein Praktikum im Ausland?
Eigene Universität
Häufig kooperieren Universitäten und Hochschulen mit bestimmten Unternehmen im Ausland. Daher solltest du in erster Linie an deiner Hochschule nach freien Praktikumsplätzen Ausschau halten. Nutze interne Jobbörsen und vergiss auch das schwarze Brett nicht. Eine alternative Möglichkeit ist, dich direkt beim Career Service oder dem internationalen Büro deiner Hochschule zu erkundigen.
Alumni-Netzwerke
Nutze die Alumni-Netzwerke deiner Hochschule. Ehemalige Studierende, die bereits im Ausland gearbeitet haben, können wertvolle Einblicke und Kontakte teilen.
Portal für Erasmus-Praktika
Über das Erasmus Praktikumsportal kannst du Unternehmen finden, die Erasmus+ Praktika anbieten. Das Beste daran ist natürlich, dass solche Praktika in Programmländern für eine Dauer von zwei bis zwölf Monaten gefördert werden!
DAAD
Eine weitere Anlaufstelle ist der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst). Der DAAD unterstützt nicht nur finanziell, sondern bietet auch spezifische Programme an, über die du ein Auslandspraktikum absolvieren kannst. Auf der Website von DAAD findest du weitere Informationen dazu.
Praktikums- und Jobbörsen
Wenn du bereits weißt, in welcher Branche du arbeiten möchtest oder in welchem Land, kannst du auf bekannten Jobbörsen wie Monster, Indeed und anderen suchen.
Beachte jedoch, dass die allgemeine Suchmaske möglicherweise nicht optimal für die Suche nach Auslandspraktika geeignet ist. Es ist ratsam, in die Rubrik "weltweit" zu gehen und ein Land auszuwählen, das dich interessiert. Anschließend gibst du im Suchfeld den Begriff "internship" ein.
Für bessere Chancen, ein Praktikum im Ausland zu finden, solltest du spezielle Praktikumsportale nutzen, die eine gezielte Suche ermöglichen. Hier sind einige Beispiele:
- Internships.com bietet Praktika in den USA in verschiedenen Bereichen wie Ingenieurwesen, IT, Design, Wirtschaft und Finanzen an.
- Auf idealist.org findest du eine Vielzahl von Angeboten für Lehrer, Psychologen, Juristen, PR-Experten und andere Berufe. Bei den meisten handelt es sich um Praktika im Ausland in den Bereichen Menschenrechte, Armutsbekämpfung und Umweltschutz.
- Auf jobs.euractiv.com findest du eine umfangreiche Datenbank mit Stellenangeboten und bezahlten Praktika in Europa, insbesondere in den Bereichen Finanzen, Marketing und Management.
Praktikums-Vermittlung
Praktikumsvermittlungsorganisationen sind eine einfachere, aber auch kostenintensivere Option. Die Vermittlungspauschale kann dabei zwischen 500 und 1000 Euro liegen. Allerdings sparst du dadurch viel Zeit und Aufwand und erhöhst deine Chancen, angenommen zu werden.
Initiativ- oder Direktbewerbung
Bist du an bestimmten Unternehmen im Ausland interessiert? Die meisten Unternehmen veröffentlichen ihre Stellenangebote und Praktikumsplätze auf ihrer eigenen Website. Schau regelmäßig bei den Unternehmen vorbei, die du im Blick hast. Aktualisiere außerdem dein LinkedIn-Profil und folge den Unternehmen, die dich ansprechen. Findest du keine passenden Angebote? Vielleicht hast du Glück mit einer Initiativbewerbung!
Finanzierung eines Auslandspraktikums
Je nach Unternehmen, Programm und Visum kann die Dauer eines Auslandspraktikums von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten variieren. Die Zeit im Ausland muss jedoch auch finanziert werden. Diejenigen, die ein bezahltes Praktikum im Ausland ergattern konnten, haben natürlich einen Vorteil. Die meisten Praktikumsstellen sind jedoch unbezahlt oder werden nur symbolisch vergütet. Wenn du dich für ein Praktikum im Ausland entscheidest, musst du dich zuerst mit den anfallenden Kosten auseinandersetzen: Lebenshaltungskosten, Unterkunft, Flugtickets, Visum, Auslandskrankenversicherung usw. Oftmals deckt das Praktikumsgehalt nicht einmal die Unterhaltskosten während des Auslandsaufenthaltes ab. Daher ist es wichtig, bereits in der Planungsphase frühzeitig über die Finanzierung nachzudenken.
Wenn in deinem Studiengang ein Pflichtpraktikum vorgeschrieben ist, hast du die Möglichkeit, Auslands-BAföG zu beantragen. In der Regel gibt es für Pflichtpraktika eine intensivere Unterstützung seitens der Hochschulen sowie mehr Fördermöglichkeiten. Aber auch für freiwillige Praktika bestehen verschiedene Finanzierungsoptionen.
Die Bewerbung für Erasmus+ oder DAAD macht es deutlich einfacher, ins Ausland zu gehen, daher lohnt sich auf jeden Fall eine Antragstellung. Für die DAAD-Förderung muss das Praktikum in Verbindung mit dem eigenen Studienfach stehen und außerhalb Westeuropas stattfinden. Erasmus+ unterstützt ebenfalls studienrelevante Pflicht- und freiwillige Praktika in 33 Ländern, darunter alle EU-Mitgliedstaaten sowie die Türkei, Norwegen, Island und Liechtenstein.
Bewerbung
In der Regel werden für eine Bewerbung typische Unterlagen wie Lebenslauf, Zeugnisse und ein Motivationsschreiben (in Englisch oder in der Landessprache des Ziellandes) benötigt. Wenn du dich innerhalb Europas bewirbst, kannst du das standardisierte Bewerbungsformat Europass für dein Anschreiben verwenden. Es ist außerdem empfehlenswert, ein Profil auf LinkedIn anzulegen.
Unabhängig von der Art des Praktikums, für das du dich bewirbst, solltest du im Voraus die erforderlichen Sprachkenntnisse recherchieren und rechtzeitig Sprachnachweise besorgen. Sei darauf vorbereitet, dass Bewerbungsgespräche (oft online oder telefonisch) in englischer Sprache stattfinden. Auch Vermittlungsagenturen benötigen von dir bestimmte Unterlagen wie einen englischsprachigen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben in der Landessprache des Ziellandes.
Anerkennung
Während des Praktikums solltest du den Verlauf deines Arbeitstages sowie deine Aufgaben dokumentieren und nach Abschluss des Praktikums unbedingt ein Praktikumszeugnis anfordern. Das Zeugnis ist nicht nur eine mögliche Eintrittskarte in deine zukünftige berufliche Laufbahn, sondern auch ein bedeutender Nachweis, um dein im Ausland absolviertes Praktikum anerkennen zu lassen.
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