Studieren in Schweden

Schweden ist nicht nur IKEA, Volvo, Karlsson vom Dach und ABBA. Es ist ein Land faszinierender lappländischen Landschaften und Nordlichter, kristallklarer Gletscherseen und schneebedeckter Berge, des Meeres und der Inseln, endloser Nationalparks und märchenhafter Schlösser. Nicht nur die Natur ist hier einzigartig. Schweden gilt als ein Land der Diversität, der Freiheit und Gleichheit, ist bekannt für sein pulsierendes Studentenleben und liegt nicht zufällig in der Weltrangliste der glücklichsten Länder. Ein Studienaufenthalt in Schweden ist somit eine gute Wahl, wenn du nicht weit von zuhause einmalige Auslandserfahrungen sammeln möchtest.
Das Hochschulsystem Schwedens: Wo Innovation und Flexibilität zusammentreffen
Das Hochschulsystem in Schweden zählt zu den weltweit besten und innovativsten. Hier erfolgt eine klare Unterscheidung zwischen Universitäten und den sogenannten "Högskolor" oder University Colleges. Universitäten setzen ihren Schwerpunkt auf Forschung und University Colleges bieten häufig ein eingeschränkteres Spektrum an Studienfächern an. Zusätzlich gibt es auch die sogenannten "Fackhögskolor". Es ist wichtig, diese nicht mit herkömmlichen Fachhochschulen zu verwechseln, da es sich um Universitäten handelt, die auf spezifische Fachbereiche wie Technik oder Medizin spezialisiert sind. Ein Beispiel hierfür ist die Universität von Stockholm, eine führende Institution für Geistes- und Sozialwissenschaften oder die Königlich Technische Hochschule in Stockholm zu den besten technischen Universitäten weltweit zählt.
Das schwedische Studiensystem folgt einer dreistufigen Struktur. Im ersten Studienzyklus können Studierende ihren Bachelorabschluss erwerben. Im zweiten Zyklus finden Masterstudiengänge statt und im dritten Zyklus besteht die Möglichkeit, ein Promotionsstudium zu absolvieren. Studierende müssen für den erfolgreichen Abschluss jedes Semesters 30 "högskolepäng" sammeln, was 60 ECTS-Punkten entspricht.
Es gibt keine Noten, sondern nur eine dreistufige Bewertungsskala (gut bestanden, bestanden und nicht bestanden) und normalerweise keine großen Abschlussprüfungen. Stattdessen werden die Leistungen der Studierenden kontinuierlich geprüft und bewertet. Im Sommer haben Studierende in Schweden tatsächlich frei, da es während des Semesters immer wieder kleine Prüfungen gibt.
Eine bemerkenswerte Stärke des schwedischen Hochschulsystems liegt in seiner Flexibilität. Studierende haben die Möglichkeit, ihr Studium gemäß ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Das kann beispielsweise bedeuten, in Teilzeit zu studieren und gleichzeitig zu arbeiten oder sich um die Familie zu kümmern. Zusätzlich existieren zwei verschiedene Studienmodelle. Die erste Möglichkeit beinhaltet ein festgelegtes Programm, das von der Hochschule vorgegeben wird. Die zweite Option ermöglicht es, individuell einzelne Kurse zusammenzustellen. Interessanterweise führen beide Studienformen zum gleichen Abschluss.
Dein Weg zu schwedischen Hochschulen: Bewerbung und Zulassung
Komplettes Studium in Schweden
In Schweden gilt ein einheitliches Bewerbungssystem für sämtliche Universitäten und Studiengänge. Auf der Website universityadmissions.se hast du die Möglichkeit, dich online sowohl für Bachelor- als auch für Masterstudiengänge zu bewerben. Um einen Bachelorstudiengang zu belegen, wird in der Regel das Abitur vorausgesetzt, während für einen Masterstudiengang ein vorheriger akademischer Abschluss wie ein Bachelor erforderlich ist. Zudem sind ausreichende Englischkenntnisse notwendig. Bevor du dich bewirbst, ist es ratsam, zu überprüfen, ob spezifische Anforderungen für dein gewünschtes Fach bestehen, etwa in Form von fachlichen Vorkenntnissen oder zusätzlichen Tests. Leider gibt es auch in Schweden, ähnlich wie in Deutschland, begrenzte Studienplatzkapazitäten. Die Chance auf einen der begehrten Plätze hängt letztendlich vor allem von deinen Abiturergebnissen ab.
Auslandssemester in Schweden
Obwohl es theoretisch möglich ist, als Freemover einen Studienplatz in Schweden zu ergattern, gestaltet sich dies in der Praxis in der Regel schwierig, da sehr viele internationaler Studierender ein Auslandssemester in Schweden verbringen möchten. Besonders in den Studiengängen der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften sowie in den Fachbereichen Biologie und Informatik herrscht eine große Nachfrage. Auch wenn du alle Zulassungskriterien erfüllst, gibt es keine Garantie, dass du automatisch einen Studienplatz bekommst. Daher empfiehlt es sich, den Weg über eine Partneruniversität oder die Teilnahme an einem Austauschprogramm zu wählen. Dadurch wird ein Großteil der organisatorischen Aufgaben bereits vom Programm oder deiner eigenen Hochschule übernommen. Ein weiterer Vorteil: Schwedens größtes Austauschprogramm, Erasmus, umfasst mehr als 20 schwedische Universitäten.
Keine Studiengebühren und viele Vorteile
Das Hochschulstudium in Schweden ist für EU-Bürger gebührenfrei, was auch einen entscheidenden Kostenfaktor eliminiert. Du musst lediglich einen kleinen Beitrag für die Mitgliedschaft in einer Studentenvereinigung entrichten, der verpflichtend ist, aber gleichzeitig zahlreiche Vergünstigungen bietet.
Schwedisch oder Englisch? Sprachanforderungen und Verständigung
Je nach Studienfach musst du Sprachkenntnisse in Schwedisch oder Englisch nachweisen. Für englischsprachige Studiengänge sind gängige Englischtests wie TOEFL oder IELTS ausreichend. Für schwedischsprachige Studiengänge wird der TISUS-Test benötigt, der zweimal jährlich abgelegt werden kann.
Im Alltag kommst du gut mit Englischkenntnissen zurecht, da nahezu jeder in Schweden Englisch auf muttersprachlichem Niveau spricht. Wenn du jedoch 6 Monate oder länger in Schweden bleibst, wird dir ein kostenloser Schwedischkurs (SFI) angeboten. In kaum einem anderen Land wirst du so motiviert sein, die Sprache zu lernen. Selbst wenn du Schwedisch langsam und mit vielen Fehlern sprichst, werden sich die Schweden über deine Bemühungen freuen, höflich zuhören und langsam und deutlich antworten.
Krankenversicherung: wichtige Aspekte
Bei der Immatrikulation müssen internationale Studierende einen Nachweis über eine bestehende Krankenversicherung vorlegen. Die Europäische Krankenversicherungskarte reicht für die Zulassung aus, sie deckt jedoch nur die medizinische Grundversorgung in Schweden ab. Viele medizinische Leistungen erfordern eine Zuzahlung, und Zahnbehandlungen sind oft nicht enthalten. Der Krankenrücktransport wird generell nicht übernommen. Um diese Zusatzkosten zu vermeiden, ist eine private Auslandskrankenversicherung empfehlenswert. Diese reduziert nicht nur zusätzliche Kosten, sondern bietet auch ein umfassenderes Leistungsspektrum.
Austauschstudierende (z.B. im Rahmen von Erasmus) sind in Schweden zusätzlich über die staatliche Student IN kostenlos versichert. Diese Versicherung deckt Unfälle in der Freizeit und Behandlungskosten bei Krankheit ab, falls deine eigene Versicherung dies nicht übernimmt. Beachte jedoch, dass du selbst für Selbstkosten, Arzneimittelkosten und Zahnarztkosten aufkommen musst.
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